Moin, wer kennt Rike? Aufgewachsen ist Rike in Lübeck, 2004 kam sie nach Bremen. Erst ist sie nach Schwachhausen und zehn Jahre später nach Walle gezogen. Schwachhausen war ihr zu langweilig – verständlich. Rike ist studierte Grafikdesignerin. Früher hat sie mal für Erasco gearbeitet und Verpackungen für Fertiggerichte gestaltet. Das ist nun aber lange her, heute lacht sie drüber. Rike ist selbstständig, sie füttert Websites, sie unterrichtet als Dozentin für Mediengestaltung und arbeitet bei Erwin, dem Bioladen in unserem Kiez. Man könnte sagen, früher Erasco-Tusse, heute voll die Ökotante – und trotzdem digital auf der Höhe der Zeit – sehr sympathisch. Weg von den beruflichen Skills, hin zu ihrer Freizeitgestaltung, für die sie regelmäßig unseren Kiez verlässt. Denn was Rikes Zuhause angeht, führt sie eine Art Doppelleben. Bei Wind und Wetter radelt sie regelmäßig nach Findorff. Ein Auto? Das hat sie vor Jahren aus Überzeugung abgeschafft, auch sehr sympathisch. Als ich Rike besuchen durfte, hab ich mich natürlich auch auf mein Fahrrad geschwungen. In Findorff angekommen ging es über die Hemmstrasse in Richtung Stadtwaldsee zu ihrem wunderschönen Öko-Kleingarten. Wobei, so klein ist ihr Garten gar nicht. Außerdem wirft sie nicht nur auf ihren eigenen Garten einen ökologischen Blick. Denn 2018 absolvierte Rike eine Ausbildung zur Vereinsfachberaterin und kommt dieser Aufgabe seitdem im https://www.klgg-eiche.de/ mit viel Herzblut nach. Wobei Rike selbstverständlich niemandem vorschreibt wie *sie/er *ihren/seinen Garten zu pflegen hat. Hat jemand Fragen bezüglich des Themas, ist Rike aber dann doch voll in ihrem Element. So habe ich Rike auch schon in Walle bei Erwin kennengelernt. Aber warum hat Rike ihre Parzelle nicht in Walle? Rike hat vor einigen Jahren an einem naturnahen Gemeinschaftsprojekt für alte Obstsorten – direkt neben ihrem heutigen Garten – mitgewirkt. Ach und wohin der Apfel fällt, lässt man ihn manchmal auch am besten einfach mal liegen. Hieraus ergab sich die Übernahme ihres heutigen Grundstücks.
Für ihren Garten mit Kaisenhaus hat sie einen Nutzungs- & Pflegevertrag, in dem sie heute viele essbare Pflanzen gedeihen lässt. Sie hat einen ziemlichen Plan, welches Kraut sich zu breit macht und was gut miteinander auskommt. Auch ich durfte bei meinem Besuch das eine oder andere „Grünzeug futtern“. Besonders geschmeckt hat mir der Rainkohl, der war echt nice. Lernen konnte ich von Rike auch eine Menge. Wusstest du, dass Brennnesseln mega wichtig für Schmetterlinge sind? Aber auch für uns Menschen ist die Brennnessel sehr gesund, denn die jungen Nesselblätter eignen sich für Tees, die die Nierenfunktion anregen. Aber das wissen fast alle. Was bestimmt nicht alle wissen ist, dass in diesem komischen, länglichen Heuhaufen vor ihrem Haus Kartoffeln wachsen. Es ist krass, welch eine Diversität in Rikes Garten so herrscht und man kann – mit entsprechenden Know-how – eine Menge an „Unkraut“ essen. Ja, es ist sogar viel gesünder als das meiste, was man heute stark bespritzt mit Pestiziden im Lebensmittelhandel bekommt. Stellt euch doch mal vor, wir alle – natürlich nur all diejenigen, die einen Garten haben – würden wie Rike das Grünzeug essen, was da so rum wächst. Ich glaube, dann sähen die Gärten deutlich grüner bzw. bunter und die Menschen, die darin leben, viel gesünder aus. Wer Rike kennenlernen möchte, geht einfach montags oder freitags mal zu Erwin ins Blockhaus.
Tipp: Möchte man im Garten etwas für die Insekten tun, reicht ein Insektenhotel alleine nicht aus. Aber ein Insektenhotel ist schon mal ein guter Anfang. Die Löcher eines Insektenhotels für Wildbienen sollten nicht dicker als 8mm gebohrt werden.
.geschrieben von Jakob / Juni 2022